Hirngespinste in den Niederen Tauern

Zeit: laaange  | ↗ : 2932hm   |   Distanz: 32,95 km   |   Gipfel: 13




Eine kleine Anmerkung vorweg:
Hirn·ge·spinst
/ˈhɪrnɡəʃpɪnst,Hírngespinst/
Substantiv, Neutrum [das] ABWERTEND

  1. Produkt einer fehlgeleiteten oder überhitzten Einbildungskraft; fantastische, abwegige, absurde Idee


Beschreibung

Tag 1 
 auf die Edelrautenhütte
 ca. 10min vom Parkplatz

Ich freue mich eigentlich schon lange auf diese Tour... 
Letztes Jahr bin ich von Zauchensee auf die Preintalerhütte marschiert.
Dieses Jahr, will ich von Trieben auf die Preintalerhütte.

Die Tour war schon für den letzten Herbst geplant und dann wiederum auf's Frühjahr verschoben, da es zeitlich einfach nicht mehr gepasst hat.

Im Frühjahr hat's dann auch nicht gepasst, weil einfach noch zu viel Schnee gelegen hat.
Auch das Wetter spielt hier eine große Rolle. Schließlich sind wir ja 5 Tage unterwegs.

Zeit passt, Wetter passt!!

Zu Hause werde ich noch gefragt, ob ich mir denn sicher sei, ob ich diese Tour machen will...
meine Antwort war: keine Ahnung. 😅

Mein Dad und ich packen dennoch unsere sieben Zwetschken und fahren gut eine Stunde auf die Edelrautehütte in den Rottenmanner Tauern.

Als wir ankommen, ist's schon finster. Schließlich war es schon 21:00

Nach einem Schlummertrunk, legen wir uns in's Bett.
Mit der Hüttenwirtin haben wir ein Thermofrühstück ausgemacht.
Wir wollen ja schon um 5 Uhr Morgens starten.



Tag 2 
 Edelrautehütte >> Planneralm


Wie geplant, starten wir früh und brauchen noch die Stirnlampe.

Manch Wegdokumentation hab ich mir erspart. Im Dunkeln zu fotografieren macht fast keinen Sinn.

Die Morgenröte macht sich ausgezeichnet hinter dem Gipfelkreuz.

Die 20 Minuten bis zum Sonnenaufgang warten wir noch ab.

Großer Hengst (2159m)

Weiter geht's zum Kl. Bösenstein.

Zuerst gemütlich bergab, bevor der Anstieg beginnt.
Hier bin ich noch guter Dinge.

Kleiner Bösenstein (2395m)

Zwischen dem Kleinen und Großen Bösenstein geht's dann links hinunter zum Perwurzpolster.
Die Planneralm ist hier mit 11h angeschrieben.

Sichtlich erfreut über diese Information.

Man hat die ganze Zeit seinen Weg vor Augen.
Hier mal die Benennung des Weiterweges.

Offensichtlich gehen hier nicht viele Leute. Keine Autobahn zum Perwurzpolster.

Für ein paar Passagen wird schon Trittsicherheit verlangt.

Von oben hat das ganze nicht so ungemütlich ausgesehen. Naja. Hilft ja eh nicht.

Kurze Pause am Perwurzpolster.
Links oben, der Gupf, ist der Bruderkogel.

Kurz bevor es zum Zinken rauf geht, machen wir kehrt und marschieren noch zum Perwurzgupf.

Keine spannende Angelegenheit, aber das macht nix.

Nun weiter zum Zinkenkogel.

Was das heute noch wird, weiß ich nicht, aber mir geht hier rauf schon die Puste aus.

Zinkenkogel (2233m)
Gott sei Dank geht's jetzt erst mal wieder runter.

Wagnerplankogel (2104m)

Vom Zinkenkogel noch nicht richtig erholt, geht's dann zuerst gemütlich

und dann ziemlich steil nach oben.

Hier sind auch Seile zum Festhalten angebracht.


Runterfallen möchte ich hier nicht.

Rauffallen wäre mir lieber.
Was hab ich mir bloß dabei gedacht...

Meine Kondition ist heute wirklich nicht die Beste.

War sie das heuer überhaupt schon mal??
Nach gefühlter Ewigkeit erreichen wir den Gipfel

des Hochschwung (2196m)

Hier haben wir ca. die Hälfte hinter uns. Und es ist noch immer sooooooo weit. 😫
Dort... vor der Schoberspitze ist irgendwo die Planneralm.

Nach kurzer Jausenpause geht's nun wieder gemächlich runter in den nächsten Sattel.

und wieder rauf zum Schattnerzinken (2156m)

Wer bis hierhin Wassermangel hat, kann seine Flaschen links im Kar bei einer Quelle füllen.
Wir haben noch genug.

Nun geht's weiter auf den

Seitner Zinken (2164m)

und auch der Schattnerkogel lässt nicht auf sich warten.

(Blick zurück)

Schattnerkogel (2104m)

Hier brauch ich mal ne Pause... schon wieder.
Eigentlich hab ich überhaupt keine Lust mehr weiter zu gehen.
Meine Füße tun mir bereits jetzt schon weh.

Und überhaupt, wenn ich sehe, wo ich heute noch hin muss. 

An der Kleinen Windluke vorbei

und auf dem Weg zur Großen Windluke bin ich wirklich stark am überlegen,
ob ich diese Mission nicht abbreche.
Abstiegsmöglichkeit hier zur Schwabergerhütte im Brettsteingraben.
Laut dem Alpenvereinsführer für Zentralalpenweg 902 geht die Etappe auch nur bis hierhin, aber eine Übernachtung ist nur auf Voranmeldung möglich.
Wer doch bloß auf diese bescheidene Idee gekommen ist, die zwei Etappen zusammen zu legen.

Mein Vater redet mir gut zu und wir hatschen also weiter in Richtung Planneralm.

Heute ist definitiv nicht mein Tag.
Die Wahnsinnstour letzten Jahres: von der Eisenerzer Reichensteinhütte zur Mödlinger Hütte habe ich nicht so schlimm in Erinnerung. Obwohl es doch deutlich mehr Kilometer UND Höhenmeter waren.

Endlich am Kreuzkogel (2109m) angelangt.

Die Aussicht ist dennoch herrlich.

Breiteckkoppe (2144m)
Und noch sind wir bei weitem nicht auf der Planneralm.

Da muss ich auch noch rauf. Eigentlich will ich gar nicht nicht mehr gehen... 

Kreuzberg (2045m)

Schön langsam wird es dunkel. Der Hintergullingspitz und der Rotbühel trennen uns noch von unserem Ziel.

Der Hintergullingspitz 

wäre hiermit bezwungen (2054m)

Den Rotbühel haben wir uns gespart. Erstens... waren wir da schon, in Verbindung einer kompletten Runde um die Plannerlam und zweitens... will ich heute keinen extra Höhenmeter mehr machen.
Oben am Sattel angekommen geht's nun gemächlich über die Skipiste

zu Ewis Hütte. Hier werden wir schon erwartet. Schließlich müssen wir ja auch wo schlafen.
Genächtigt wird im Gästehaus Leitner.

Eins ist gewiss: heute schlafe ich bestimmt wie ein Bär. 



Zeit: zu lange 🙈  |  ↗ : 2932hm   |   Distanz: 32,95 km



Tag 3 
 Planneralm >> Nach Hause

Nachdem das Aufstehen schon ziemlich schwer fällt und dann noch die Stufen runter zum Frühstücksraum, habe ich mich entschlossen meine Mission hiermit zu beenden und klein bei zu geben. Wie erkläre ich das jetzt bloß meiner Begleitung?? 
Da kann ich mir wieder was anhören, denn ICH wollte das ja machen.

Mein Vater versucht mich hier noch zu überreden, doch ich hab definitiv keine Geist mehr weiter nach Sankt Nikolai (ca. 1500hm & 30km) zu hatschen.
In meinen Füßen und Oberschenkeln, spüre ich noch den gestrigen Gewaltmarsch.

Wir schauen noch bei der aufgelassenen Alpenvereinshütte vorbei

ehe wir die Planneralm verlassen und wir uns von meiner Mutter abholen lassen.
Fazit meinerseits: mehr "Training" wäre angebracht gewesen. Vermutlich hätte ich dann diese Tour wohl besser weggesteckt.

Aber heute ist nicht alle Tage... ich komm wieder keine Frage.

Wann, weiß ich zwar noch nicht, aber die restlichen 4 Tage auf die Preintalerhütte werden bestimmt noch nachgeholt. 




Weitere Touren in der Nähe:


Für meine persönliche Gipfelchallenge... 😉
  • Großer Hengst (2159m)
  • Kleiner Bösenstein (2395m)
  • Perwurzgupf (2082m)
  • Zinkenkogel (2233m)
  • Wagnerplankogel (2104m)
  • Hochschwung (2196m)
  • Schattnerzinken (2156m)
  • Seitnerzinken (2164m)
  • Schrattnerkogel (2104m)
  • Kreuzkogel (2109m)
  • Breiteckkoppe (2144m)
  • Kreuzberg (2045m)
  • Hintergullingspitz (2054m)

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